Anzapfen von Telefonleitungen in Mehrfamilienhäusern (Verfasser: Donald Duck) 1. Grundwissen Jede Telefonleitung besteht grundsätzlich aus zwei Leitungen (ja, auch ISDN. dazu später mehr) auch wenn die TAE-Dosen der Telekom furchtbar kompliziert aussehen. Über diesen zwei Leitungen liegt eine Spannung von 28 Volt. Daran kann man erkennen welche Drähte die relevanten sind. Einfach mit einem Voltmeter ausmessen. 2. Angriffspunkt Das Anzapfen funktioniert über einen Kasten im Keller des Hauses. Dieser sieht von Haus zu Haus verschieden aus. Manchmal ist er in die Wand ein- gemauert in anderen Fällen ist er einfach an dieser befestigt. Auch die Größe variiert stark. Manchmal ist er an einem Post- oder Telekomlogo zu erkennen, aber nicht immer. Im Zweifelsfall alle Kästen im Keller öffnen (nur nicht erwischen lassen) und 'reingucken ob es der richtige ist. Innen sieht der Kasten ungefähr so aus Drähte (meistens braun und schwarz) || Schraube \/ || \/ |---------------- __| |--------------- |\ | __| |_\||\ | |_\| __|------------------ |\ | __|------------------ |_\||\ | |_\| . . . setzt sich so fort (für jeden Bewohner des Hauses ein Paar Schrauben) Jedes dieser Schraubenpaare ist ein Telefonanschluss. Wenn man will kann man bereits jetzt telefonieren/abhören indem man den Stecker von einem normalen Telefon abkneift (ein Telefon kostet etwa 20-30DM wenn man nicht gerade die super-duper fax/digitaler anrufbeantworter ISDN-Maschine nimmt) und die zwei "heissen" Drähte des Telefons (im Zweifelsfall ausprobieren) parallel zu den vorhandenen Drähten eines Anschlußes befestigt (die vorhandenen Drähte läßt man besser dran weil die zum eigentlichen Besitzer des Anschlußes führen und dieser wahrscheinlich mißtrauisch wird wenn sein Telefon plötzlich tot ist). Da man aber im Keller ziemlich leicht erwischt werden kann und ein offener Kasten mit eingestöpselten Telefon wohl ziemlich schwer zu erklären ist möchten bestimmt viele das Benutzen des Anschlusses in der eigenen (oder Wohnung des Freundes/Verwandten) durchführen. Dazu braucht man ein Kabelpaar das in die gewünschte Wohnung führt. Glück hat derjenige, dem der Vermieter mehr als nur ein Kabelpaar in die eigene Wohnung gegönnt hat. Dieser kann einfach das zusätzliche Paar verwenden. Meistens ist man aber in der unglücklichen Position das nur ein Kabelpaar existiert und ein externes Kabel vom Keller durchs Treppenhaus in die eigene Wohnung nur schwer zu erklären ist. Die Lösung des Problems ist die Benutzung des Kabelpaars des eigenen Anschlusses. Dazu muß man natürlich erst einmal wissen welcher Anschluß der eigene ist. Dazu geht man in seine eigene Wohnung und schließt die zwei Drähte kurz. Dann testet man im Keller mit einem Durgangs- prüfer welcher Anschluß der richtige ist. Demjenigen der keinen Prüfer hat bleibt nichts anderes übrig als die Anschlüsse nacheinander die Drähte der Anschlüsse abzunehmen und das Telefon abzunehmen um zu hören ob es tot ist. Wenn es tot ist hat man gerade seinen eigenen Anschluß abgekoppelt. (nicht vergessen die Dräht wieder anzuschließen weil sonst ziemlich schnell die Telekom vor der Tür steht weil ein besorgter Mensch den Störungsdienst an- gerufen hat.) Hat man den eigenen Anschluß gefunden kann man die Drähte beliebig auf andere Anschlüsse umstöpseln. 3. Sicherheit Dabei ist aber einiges zu beachten: 1. NIEMALS einen Freund oder einen Verwandten anrufen. Fliegt die Sache auf. werden ihnen unangenehme Fragen gestellt. 2. Sprachkommunikation über eine angezapfte Leitung ist IMMER ein größeres Risiko als eine Datenkommunikation per Modem. Denn nimmt der Angezapte den Hörer ab, hört er das gerade laufende Gespräch. Bei einem Modem hört er nur ein komisches Rauschen, was die meisten Leute nicht zuzuordnen wissen. In so einem Fall erweist sich die Instabilität einer Modemverbindung als praktisch. Hebt der Angezapfte den Hörer ab erzeugt das ein Knacken in der Leitung und die Modemverbindung bricht automatisch zusammen und das Modem legt auf. Der Angezapfte hört ein Rauschen, wundert sich, drückt ein paar mal auf die Gabel und hört den Wählton und ist befriedigt. 3. Die Leitung nicht Tag und Nacht angezapft lassen. Benachrichtigt der Angezapfte die Terrorkom, so ist diese innerhalb von wenigen Tagen oder Stunden da. Eine gute Möglichkeit ist es die Leitung nur Nachts anzuzapfen, da die Terrorkom-Mitarbeiter um die Zeit nicht kommen und der Angezapfte das Telefon am wenigsten benutzt. Am Morgen kann man dann vor Schule/Uni/Arbeit schnell die Leitungen entfernen und hat so immer eine weisse Weste. 4. ISDN Wie ich schon erwähnte kommt auch ISDN über zwei Leitungen. Das sieht etwa so aus: _______ | |------------------------- -----------| |------------------------- | NTBA |------------------------- -----------|_______|------------------------- /\ /\ || || Leitungen der Telekom 4-adriger S0-Bus Theoretisch ist ISDN also mit einer NTBA anzapfbar, ich habe es aber noch nie praktisch getestet. Donald Duck donaldduck@earthcorp.com